LOVE IS ALL AROUND
„Wenn es, den einen einzigen Schlüssel unter allen 64 Genschlüsseln gibt, der die Essenz des ganzen Werkes umfasst, dann ist es dieser 25. Genschlüssel.
Hier liegt das Geheimnis, nach dem Männer und Frauen schon immer gesucht haben.
Das Geheimnis der Liebe.
Hier liegt ebenfalls die Vereitelung der Liebe der 25. Schatten der Einengung. Einengung existiert überall dort, wo die Liebe existiert, und sie ist der tieferliegende Grund für alles menschliche Leiden. Und es ist ein sich selbst erhaltender Kreislauf, denn das eigene oder das Leben eines anderen einzuengen bedeutet noch mehr Leiden in deinem Leben willkommen zu heißen." Richard Rudd "Die 64 Genschlüssel"
Die große menschliche Wunde. Unsere größte Sehnsucht, stärker und größer als die nach dem Paradies, ist die Liebe.
Wenn wir geliebt sind, uns geliebt fühlen aber noch viel mehr – wenn wir lieben - dann ist alles möglich, jeder Schmerz, jedes Leid aushaltbar, kein Chaos kann uns verschlingen, kein Hunger oder Not kann uns ängstigen, sterben ist leicht und der Tod süß.
Liebe ist für uns zumeist ein romantisches Gefühl.
Wenn wir von Liebe sprechen, dann zu der nach einem Partner, einen Mann, einer Frau. Und es gibt die Liebe zu unseren Kindern, die beinahe bedingungslos scheint, im tiefsten Punkt des Herzens ist sie es auch.
Wir geben alles, auch unser Leben.
Es gibt viel, was wir lieben können, wollen; die Familie, Freunde, Beruf, Land, Besitz, Kunst, Wettkampf und natürlich Gott.
Alles Mögliche eben. Und wie fühlt sich das an?
Was bedeutet das für uns?
Es fühlt sich verbunden an, warm, erfüllend. Auch ein wenig schmerzhaft, ängstigend, fordernd, weil wir das, was wir lieben, auch wieder verlieren können.
Dabei verschwindet die Liebe nicht. Sie ist das Gewebe, aus dem unser Universum gesponnen wurde. Und nur in den Momenten, wo wir uns öffnen, wo wir unser Herz öffnen und etwas oder jemand hineinlassen, wenn wir bereit sind anzunehmen, das Band zu verknüpfen, wenn ich jenseits von Verstand, dem Haben wollen, dem Kontrollieren und Erwarten, sondern einfach genieße, schaue, mir einfach alles, auch mich anschaue, wahrnehme, wenn ich kleine Lücken lasse, wenn ich ein bisschen schwebe, fliege, wenn alles sich auflöst und nicht mehr so wichtig ist, weil ich liebe – bin ich mittendrin – dann erkenne ich sie.
Ich kann die Liebe sehen, die Glitzerfäden, die sich um alles spinnen, die alles durchdringen, die lebendig pulsieren, weil sie das Leben sind.
Sie ist der Atem, die Freiheit, die Phantasie.
Sie ist der Punkt in unserem Herzen, wo das Universum lebt.
Liebe wertet nicht.
Liebe verlangt nicht.
Liebe ist.
Liebe ist einfach.
Der Eiserne Heinrich
Der Schatten der Einengung
Im Märchen "Der Froschkönig " ist der eiserne Heinrich ein treuer Diener des Froschkönigs, der als Prinz wiedergeboren wird. Heinrich hatte sich so sehr um seinen Herrn, der durch einen Fluch in einen Frosch verwandelt worden war, gesorgt, dass er sich drei eiserne Reifen um sein Herz legen ließ, um zu verhindern, dass es vor Kummer zerspringt.
"Und als sie ein Stück gefahren waren, hörte der Königssohn, dass es hinter ihm krachte, als wäre etwas zerbrochen. Da drehte er sich um und rief:
„Heinrich, der Wagen bricht!”
„Nein, Herr, der Wagen nicht,
es ist ein Band von meinem Herzen,
das da lag in großen Schmerzen..." Auszug aus Grimms Märchen
Der Schatten des 25. Genschlüssels, die Einengung, steht für die Abwesenheit von Liebe und die Präsenz von Leiden. Sie manifestiert sich in körperlichen Spannungen, gesellschaftlichen Barrieren und mentalen Beschränkungen, die über Generationen weitergegeben werden.
Das Gefühl der Ausgrenzung, des Abgetrennt sein, bewegungsunfähig, eingeschnürt, abgeklemmt zu sein, das betrifft jedes einzelne Individuum und alle Gemeinschaften. Die Einengung verzerrt den natürlichen Fluss der Liebe und führt zu Besessenheit vom Materialismus.
Angst spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung dieses Schattens und schafft einen Kreislauf von Einengung und Überleben. Diesen Schatten zu verstehen und sich ihm zu stellen, ist entscheidend, um sich auf eine Reise zur Befreiung zu begeben.
Was fürchten wir?
Es ist Schmerz und Verlust.
Weil wir diese Erfahrungen bereits gemacht haben.
Und der Schmerz, die Not konnten überwältigend sein.
Vor allem, wenn sie uns zu einem Zeitpunkt widerfuhren, an dem wir Garnichts rein Garnichts tun konnten, dem auszuweichen, uns in Sicherheit zu bringen.
Wir konnten es nicht beenden oder wir konnten nichts dagegen tun.
Es war traumatisch und scheint uns für den Rest unseres Lebens verstümmelt zu haben.
Wonach sehnen wir uns?
Grenzenlose Liebe und Freiheit.
Aber wonach noch viel mehr?
Nach Sicherheit.
Das beantwortet viel.
Aber jenseits von Traumata, schockierenden Ereignissen, realen Verletzungen, ist es bereits ein mentaler Schock für unseren Geist, in diesem Körper unter diesen beschränkenden physischen Bedingungen inkarniert zu sein. Wir sind zwar abgeschnitten von unserem Bewusstsein einer körperlosen Existenz, dennoch tief in uns spüren wir den Mangel an Freiheit, die Beschränkungen des irdischen Seins.
Es quetscht uns und drückt enorm, es ist ein schweres Gewicht auf dieser Existenz und die Möglichkeit alles intensiv emotional, psychisch zu durchleben macht es nicht einfacher.
„In einem physischen Körper am Leben zu sein, kann als ultimative Verengung erlebt werden, besonders wenn deine Realität in Angst verwurzelt ist.“
Das Fatale am Schatten ist, dass wir ihn brauchen, er ist unser Meister um dieses Dilemma überwinden zu können. Er inszeniert das Drama, dass uns zwingt, uns zu öffnen. Das funktioniert nur vorbehaltlos. Uns selbst anzunehmen, unseren Schmerz zu transformieren, indem wir ihn akzeptieren, ansehen, ja umarmen. Dieses kleine, verkrustete zottelige Ding mit seinem verdammt harten Panzer und üblen Reißzähnen.
Es schmilzt in unseren Armen, wenn wir es in Geborgenheit zärtlich wiegen.
Wir sind zärtlich zu uns. Wir trösten uns.
Und dann sind wir liebevoll zu uns. Wir respektieren uns.
Und all das beschützt uns.
Dann können wir unsere Arme weiter öffnen und auch andere trösten, sie wiegen und zärtlich sein.
Wenn die schweren Ringe aus Eisen von unseren Herzen schmelzen, wird Ring um Ring, sich unser Leiden auflösen.
Ignorieren wir unsere wahre Natur, fallen wir von einem Schock in den nächsten und die Wunden der Vergangenheit werden nicht geheilt, sondern nur vertieft.
Liebe, die Superkraft des Universums
Die Gabe der Annahme
Liebe annehmen.
Wir wissen Liebe durchbricht jede Schallmauer. Ist das so?
Können wir jedes Herz erweichen? Sind unsere Gefühle permanent bedingungslos?
Ist Liebe beständig? Lieben wir in alle Ewigkeit in derselben Kraft?
Es geht nicht um unsere Emotionen. Es geht auch nicht um romantische Beziehungen. Sie sind alle nur eine Miniatur, eine kleine Spiegelung der großen universellen Liebe. Sie sind ein Hauch Göttlichkeit.
Sie sind golden, warm, glänzend in ihren schönsten Momenten und sie fördern das Gute, das Kraftvolle aus uns hervor. Sie helfen uns bei Hingabe und Annahme, sie erfüllen uns mit Freude, Geborgenheit und Frieden.
Liebe ist so köstlich!
Wir öffnen die Arme.
Dies ist ein unglaublich großes Geschenk, das uns der Genschlüssel offenbart: Annahme.
Denn Annahme ist der Schlüssel zur Transformation jedes Schattens, Annahme lässt Angst schmelzen, auch Zorn, Wut. Annahme lässt zu, dass wir uns selbst lieben können, dass wir andere lieben, dass wir überhaupt lieben und das Wichtigste, uns auch lieben lassen.
Kann ich Liebe annehmen?
Diese Gabe ist das Portal zur wahren Natur des Universums.
Wir befreien uns aus jeder Einengung, aus Vorurteilen, aus Selbsthass und Zweifeln, wir lösen uns aus Verstrickungen und Gewalt.
Die Gabe dieses Genschlüssels ist die universelle Liebe, die sich aus der Überwindung des Schattens der Ablehnung entfaltet. Menschen, die mit diesem Genschlüssel in Resonanz stehen, haben das Potenzial, bedingungslose Akzeptanz und tiefes Mitgefühl zu verkörpern. Diese Gabe ist nicht nur ein Schlüssel zur persönlichen Transformation, sondern wirkt auch als Einladung an andere, sich auf den Weg zu einer tieferen Verbindung und einem authentischen Miteinander zu begeben.
Annahme bedeutet, was immer da auch kommt, zu wissen, dass es richtig ist. Annahme bedeutet echt sein, wahrhaftig, so gut es geht, wir selbst sein. Es geht dabei nicht nur um die Idee, was ich wirklich bin, sondern was ich wirklich nicht bin und niemals sein werde.
Eine Maskerade aufrecht zu erhalten, einen Status Quo, eine Erwartung erfüllen oder einzufordern ist verdammt anstrengend, ermüdend, frustrierend.
Wann, wann, darf ich sein, wie ich bin?!
Wer erlaubt mir das, wenn ich es mir nicht selbst erlaube?!
Es ist hart auf Ablehnung zu stoßen, Ablehnung, weil ich in meinen Urteilen gefangen bin.
Es gibt kleinen Unterschied im Innen oder Außen.
Das ist eine echt bittere Pille – dein Außen spiegelt dein Inneres und du bist die Herrscherin, der König über dein Reich.
Alles wovor wir uns fürchten, dass wir uns vorstellen, auf dem unsere Gedanken beharren, das Ätzen und Surren, das Hetzen und Klagen, Muffeln und das Gemeine, das haben wir selbst kreiert. Und wir können das auch lassen. Die anderen ändere ich nicht. Mich kann ich ändern.
Ich kann mich anders ausrichten, kann mir angenehme und wohltuende Menschen, Beschäftigungen, Orte oder Dinge wählen. Vielleicht nicht immerzu, aber ab und an und dann immer öfter.
Wie soll das alles funktionieren?
Nicht unter Druck. Nicht, indem wir irgendwas, irgendwem hinterherhetzen und bitte schon gar nicht unserem eigenen Leben.
Die Liebe ist da.
Die ganze Zeit.
Sie rennt nicht weg.
Öffne deine Sinne, öffne alle Türen, Fenster, Dachluken und Kellernischen und lasse sie hinein. Erfülle dich mit Licht, Wärme. Nimm dein Herz in die Hand und lasse es erblühen, immer größer, weiter, duftig, kostbar und glückvoll.
Es sind Momente, die sich immer weiter dehnen. Schon kitzeln sie die Nachbarn an der Nase.
Du bist unwiderstehlich mit dieser Gabe.
Warum? Weil du Trost gibst, Freude. Weil du nicht wertest, weil du ohne Arg bist, du bist wie du bist. Man muss sich nicht in Acht nehmen.
Das meint es mit Unschuld. Du bist authentisch, integer. Du bist verantwortungsvoll zu dir.
Du bist bewusst. Aus Vertrauen entsteht Unschuld.
Unschuld meint auch, sich nichts zu Schulden kommen lassen, sich gegenüber und anderen gegenüber nicht.
Unschuld wertet nicht, urteilt nicht. Du bist natürlich. Alles ist liebenswert.
Tatsächlich?
Wir sind zumeist nicht erleuchtet. Ja, es gibt das ‚so tun als ob‘.
Aber umgekehrt gedacht, können wir uns doch alle vorstellen, dass selbst das größte Ekel, der mieseste Gauner geliebt, angenommen werden möchte, genauso wie er ist. So ganz echt und ehrlich. Egal ob er voller Abwehr, voller Liebeskasper und Misstrauen ist.
In Wahrheit wollen wir alle so unbedingt bedingungslos geliebt werden, aber keiner von uns glaubt mehr daran, dass das möglich ist.
Weil wir alle Fehler haben, weil wir nicht perfekt sind, weil wir nicht mehr unschuldig sind.
Wir sehnen uns.
Diese tiefen Momente, in denen wir uns von Seele zu Seele berühren, von Herzen zu Herzen, ein Atemrhythmus sind, ein Sehnen, der gleiche Herzschlag, uns nie mehr voneinander lösen wollen, eintauchen in ein Bad jenseits dieser Zeit, unendlich sein, ewig und unsterblich.
Der einzigartige, gefrorene Moment, der so glüht und leuchtet wie eine Supernova unter Eis, die einen ganzen Ozean schmelzen lässt.
Nicht wir lassen lieben, wir sind in der Liebe, wir sind aus Liebe gemacht.
Jede unserer Faser. Wie immer wir uns verborgen, beschmutzt oder beschädigt haben, alles, was uns passiert ist, wird uns zu unserer wahren Natur zurückführen.
Es ist wie ein Expeditionsauftrag, meine individuelle Route mit einem Aufgabenblatt, die mir ermöglichen meine Form der Erkenntnis, des Wandels zu vollziehen. Wir wandeln uns. Nicht nur weil es eine neue Zeit gibt, sondern wir wandeln uns, weil es ein immerwährendes universelles Gesetz ist. Wir sind auf natürliche Weise Liebe und wir haben uns eine Menge aufgeladen, um bewusst erfahren zu können, wer wir sind.
Wir erinnern uns.
Im Herzen des Seins
Die Siddhi der Universellen Liebe
Für universelle Liebe gibt es keine Anleitung. Es ist, als würde ich Gott erklären wollen.
Sie ist eine Gnade. Sie ist da und füllt alles aus. Sie ist die Ursubstanz.
Sie ist der Herzschlag, das Leben, ohne sie gibt es kein Leben.
Sie ist mehr als ein Gefühl, mehr als eine Erfahrung.
Wie erfahre ich sie?
Wenn ich frei von Bedingungen bin, wenn ich unschuldig bin, ich staune, ich jenseits vom Ego bin. Unser Ego ist wie die feste Haube eines dressierten Jagdfalken, es macht uns blind, es dämmt unsere Wahrnehmung ein. Wir können nicht sehen und fühlen, was unsere eigentliche Realität ist.
Ich kann universelle Liebe spüren, sie durchströmt mich, wenn ich andere ohne Vorurteile oder Bedingungen akzeptieren kann. Wenn ich die Einzigartigkeit jedes Einzelnen erkennen und würdigen kann, unabhängig von deren Fehlern oder Unvollkommenheiten. Wenn ich die Schönheit im banalen, einfachen erkenne. Wenn es mich wie ein Blitz trifft, während ich innehalte und bewundernd staune, wie wunderschön dieser Planet doch eigentlich ist, wie schön die Vielfalt, die Farben sind, all diese phantastischen Kreaturen, die atemberaubenden Formen, Farben, die Gerüche. Musik. Musik, die mir Glück und inneren Frieden schenkt, Leidenschaft, Lachen. Tanzen, wenn ich mit dem Rhythmus verschmelze, wenn ich mich wirbelnd auflöse, wenn ich sprinte und kraftvoll nach Atem japse, wenn ich in der Sonne liege und mich wohl in meiner Haut fühle. Wenn ich mitfühlend, tröstend den Arm um dich lege.
Wann immer wir uns verbunden fühlen, wirkt universelle Liebe.
Sie ist nicht außerhalb von uns.
Die Siddhis sind Zustände, die wir erreichen wollen.
Aber sie entstehen nicht erst durch unsere Handlungen.
Es ist eher ein Zuwenden, ein sich öffnen, zulassen, annehmen.
Es sind für uns erleuchtete Zustände. Eine außergewöhnliche Gnade. Heilig.
In Wahrheit sind sie unsere eigentliche Natur.
Ich kann sie mir nicht erarbeiten, erkämpfen. Ich kann nicht darum ringen, sie einfordern.
Möglich, dass die reine Verkörperung in diesem Leben für uns bestimmt ist.
Wenn eine bestimmte Art von Genschlüssel eine vordergründige Rolle in unserem Leben einnimmt, wenn das Thema präsent ist, dann sind wir die Quintessenz dieser Siddhi, es ist das, was wir für andere Verkörpern können. Es ist unser Grundthema, ja und der Schatten und die Gaben dienen dazu uns diesem Thema zu öffnen, dieses Thema zu verkörpern.
Es geht dabei nur so weit um uns selbst, als dass wir das Gefäß sind. Es ist überpersönlich.
Natürlich hilft Offenheit, Anerkennung, Bewusstheit, ein gütiges, diszipliniertes Selbst, sich bewusst dem Thema zu widmen, lernen zu wollen, so sein zu wollen, um uns selbst zu entwickeln.
Doch selbst in vollkommene Blindheit gehüllt und im hartnäckigen Widerstand gefangen, verkörpern wir diese Siddhi. Sie ist unser Kern. Sie wirkt durch uns hindurch, durch alle Poren dringt dieses Licht und auch wenn es ein Licht der Schatten ist, fördert dieses Thema alle anderen, die sich ebenso auf ihrem Weg befinden.
Es gibt keinen Zustand, keine Verkörperung, die unnötig sind.
Die Schatten bezeichnen unsere Ängste und manifestieren unsere Leiden damit wir unser menschliches Bewusstsein entwickeln. Die Gaben transformieren die Schatten, aber ohne Schatten keine Gabe, denn sie ist aus genau dem Schatten erwachsen. Die Gaben sind unsere spezifischen, individuellen Werkzeuge. Der Schatten ist keine überflüssige, vermeidbare Seinsform. Er ist die Bedingung für Erkenntnis und Wachstum.
Jeder Genschlüssel existiert im Inneren eines jeden von uns. Der 25. Genschlüssel ist der primäre Archetyp der Liebe.
Hinter dem Mysterium der 25. Gabe der Annahme liegt das Mysterium des Leidens. Diese Verbindung zum menschlichen Leiden bringt den 25. Genschlüssel in eine enge Beziehung mit den 22. Genschlüssel, durch dessen Gnade tiefe Akzeptanz und Liebe empfunden beziehungsweise gefunden werden können.
Die sakrale Wunde allerdings offenbart ihre wahre Bestimmung nur durch die Siddhi der universellen Liebe. Innerhalb der 64 Siddhis gibt es viele andere Variationen der Liebe und in Wirklichkeit ist jede Siddhi ein fraktaler Aspekt der universellen Liebe.
Die 25. Siddhi ist die Liebe an sich und die Quelle aller anderen und in diesem Sinne kann sie als universelle Liebe bezeichnet werden.
Der ultimative Gral aller Suchenden, das Symbol für Erlösung, spirituelle Vollkommenheit und ewiges Leben.
Aber wir dürfen den Weg nicht mit der Realität unseres Seins verwechseln. Wir haben uns auf den Weg gemacht, bräuchten uns aber keinen Millimeter fortbewegen, weil wir bereits an Ort und Stelle sind.
Der Weg dient nur der Bewusstwerdung. Gleichzeitig sind wir das Vehikel mit dem sich andere fortbewegen, um bei sich und ihrer wahren Natur anzukommen.
Ob ich die Leitern der Sefirot erklimme oder mich im Kreis der Derwische drehe, ob ich Yoga praktiziere oder Buddha verehre, es geht um das Erwachen.
Löse die Haube. Schlag die Augen auf.
Unschuldig zu sein bedarf es eines großen Mutes, doch es bedeutet auch nicht mehr kämpfen zu müssen. Je mehr ich mich der Liebe öffne, wird sie vollkommen selbstverständlich alles andere verdrängen, was nicht dem natürlichen Fluss des Lebens entspricht.
Vertraue deiner Natur.
Herzlichst Eure zonfeld
Genschlüssel 25
Siddhi: Universelle Liebe
Gabe: Annahme
Schatten: Einengung
Programmierungspartner: Genschlüssel 46
Physiologie: Herz
Aminosäure: Arginin
Codon Ring:
Ring der Menschlichkeit (10, 17, 21, 25, 38, 51).
Yijing
Hexagramm 25
Die Unschuld - Das Unerwartete
Der Himmel über dem Donner -
von der Erregung, der Bewegung, dem Beben, das Erwachen hin zum schöpferischen Impuls, der vollkommenen Handlung, dem Zenit unserer Möglichkeiten
Divinatorische Bedeutung:
Hier geht es, um die Aufforderung, bewusst zu sein. Unschuld ist ein natürlicher, reiner Zustand.
Aber in diesem Zustand befinden wir uns in der Regel nicht. Unschuld meint sich nichts zu Schulden kommen lassen. Um zurück zur Quelle, zum paradiesischen Sein zu gelangen, bedarf es Bewusstheit und Verantwortung.
Es gilt sich zu befreien aus Urteilen und Verhaftungen im Außen und dem Inneren.
Es bedarf einer Läuterung, um über das Herz zu entscheiden und zu handeln.
Daher der Donner, der zum Himmel führt.
Wenn wir innehalten, uns bewusst umschauen, dann kann ich all die vielen schönen Dinge, Momente im Leben wahrnehmen, all das, was Freude bringt. All das ist bereits vorhanden.
Nichts wollen bedeutet Annahme von dem, was ist. Loslassen und vertrauen.
Es gilt sich zu befreien aus einer Enge der Vorurteile und Bewertungen, wir schaffen einen freien Raum, wir erweitern uns, da ist eine Lücke, dann kann Liebe fließen und Glück unerwartet zuströmen, ebenso wie Leichtigkeit und Fülle.
Human Design System
Tor 25 - Das Tor der Liebe des Selbst
Einengung – Annahme – Universelle Liebe
G-Zentrum / Identitätszentrum – Ausrichtung und Identität
Viertel: Initiation
Schaltkreis: Individuell / Zentrieren
Kanal 51-25
Astrologie: Fische / Widder
Kanal 51-25
Der Kanal der Einweihung - Vom Schock zur Liebe
Es trifft häufig die Unschuldigen oder auch ist Unschuld, im Sinne von Kindlichkeit und Naivität, die Basis eines Schocks. Ein alter abgeklärter Hase wird von einer drastischen Erfahrung nicht mehr aus der Bahn geworfen.
Das Unvorstellbare ist passiert.
Du schreist, du wimmerst, du klagst an: „Warum Universum, warum? Warum hast du mir das angetan?!!!“
Du bist erstarrt.
Aus dem lebendigen Leib wurde dein Herz gerissen. Schmerz. Unerträglicher Schmerz, jenseits von Furcht und Angst, weil er die Erfüllung eines Alptraums ist. Der Horror aus dem Kopf, der dich real verschlungen hat. In dieser Wucht war er nicht vorstellbar. Es ist schlimmer als sterben. Du weißt nicht, wann es aufhört. Wann es vorbei ist.
Dann die Angst, die enorme Angst die Wunde anzuschauen. Unerträglich, die Gewissheit der Wahrheit so schwer verletzt zu sein. Das Herz will zerspringen oder ist es bereits.
Atmen.
Was ist Atmen? Wie geht das?
Wo ist mein Körper. Zersplitterte Einzelteile.
Risse in die dunkle, nackte Angst, wahnsinnige Angst sich hat festsetzen können.
Für immer.
Genesung.
Genesung braucht Zeit.
Pflege, Geborgenheit, sich in Sicherheit bringen.
Gut zu sich zu sein.
Ruhe. Erholung. Licht.
Wunden schließen sich, heilen.
Du hast es überlebt.
Was ist passiert?
Ein Schock reißt dich aus der gewohnten Umlaufbahn, aus Alltäglichkeit, Sicherheit. Während du ins All geschleudert wirst, gibt es den Moment der Ausnahme, in dem du alles neu betrachten und ordnen kannst.
Nichts ist mehr wie vorher und wird es auch nie wieder sein.
Horror vacui
Die Angst vor der Leere, vor dem Nichts.
Die Realität bricht auseinander.
Halte diesen Moment.
Halte dein Herz. Spür wie es noch immer schlägt.
Fülle den Raum, flute ihn mit Liebe.
Es ist dein Universum, dein Leben
Schreie nach Atem.
Löse die Fesseln.
Umarme die Welt.
Trotzdem.
Trotzdem.
Es gibt nur dieses eine Leben für dich.
Wandle den Schmerz in Liebe um.
Sei mutig, sei stark.
Umarme den Schmerz.
Er ist dein Meister. Er hat dir eine Truhe voller Schätze vor die Füße gestellt.
Öffne sie.
Nutze sie.
Für dich und andere.
Darin liegt der Sinn zu wachsen.
Voll und ganz Liebe zu sein.
Das ist die Energie des Schocks. Es ist die Initiation durch das Leben. Sie hilft dir alles Falsche von dir abfallen zu lassen, so dass das Elementare und das Wahrhaftige in dir zum Vorschein kommen.
Es nagt dich bis auf die Knochen ab. Pur.
Du bist initiiert und kannst dein Leben wählen.
"Die Liebe gibt nichts als sich selbst und nimmt nichts als von sich
selbst.
Die Liebe besitzt nicht noch kann sie besessen
werden.
Denn die Liebe ist nur sich selbst, der Liebe, ge-
nug.
Wenn ihr liebt, dann solltet ihr nicht sagen:
»Ich trage Gott im Herzen«, sondern eher: »Ich
bin im Herzen Gottes.«
Und glaubt nicht, dass ihr den Kurs der Liebe
bestimmen könnt, denn die Liebe, wenn ihr es ihr wert seid, wird euren Kurs bestimmen.
Die Liebe leitet kein anderer Wunsch, als sich
selbst zu erfüllen.
Wenn ihr aber liebt und nicht anders könnt, als
zu wünschen, so seien dies eure Wünsche, euer
Verlangen:
Dahinzuschmelzen und zu sein wie ein spru-
delnder Bach, der seine Weise der Nacht entge-
gensingt.
Den Schmerz zu kennen von übergroßer Zärt-
lichkeit.
Verletzt zu sein von eurem eigenen Verstehen
der Liebe.
Und willig und freudvoll zu bluten.
Zu erwachen am Morgen mit einem beflügelten
Herzen und für einen weiteren Tag der Liebe zu
danken. Um die Mittagszeit zu ruhen und die Ek-
stase der Liebe zu überdenken.
In der Abenddämmerung voller Dankbarkeit
nach Hause zurückzukehren.
Und dann zu schlafen mit einem Gebet für die
Lieben im Herzen und einem Lobgesang auf den
Lippen."
Khalil Gibran Der Prophet - Im Garten der Liebe
Über die Liebe
Liebt einander,
aber macht die Liebe nicht zur Fessel:
Lasst sie eher ein wogendes Meer
zwischen den Ufern eurer Seelen sein.
Singt und tanzt zusammen und seid fröhlich,
aber lasst jeden von euch allein sein;
So wie die Saiten einer Laute allein sind
und doch von derselben Musik erzittern.
Und steht zusammen, doch nicht zu nah:
Denn die Säulen des Tempels stehen für sich;
Und die Eiche und die Zypresse
wachsen nicht im Schatten der anderen.
„Jedes Mal, wenn jemand die 25. Siddhi erreicht, wird eine große genetische Einengung in der ganzen Menschheit ausgemerzt. Die Liebe, die durch solche Menschen ausströmt, hat eine überweltliche Qualität. Es ist keine menschliche Liebe, so wie wir sie kennen, sondern universelle Liebe. Die Körper dieser Menschen haben eine radikale Transformation durchlaufen damit sie zu Empfängern beziehungsweise Kelchen des reinen Bewusstseins werden konnten.“
Siddhi ist ein Wort aus dem Sanskrit und bedeutet „Erfolg, Kunstwerk, Vervollkommnung“
Ein Siddha ist ein Mensch, der Siddhi erlangt hat. Im tantrischen Buddhismus ist es darüber hinaus auch die Bezeichnung für jemanden, der höhere Verwirklichungsstufen erreicht hat – bis hin zum vollen Erwachen.
"Alle spirituellen Pfade beginnen mit dem Verlangen den persönlichen Leiden ein Ende zu bereiten. Es ist die Verweigerung das Leiden anzunehmen, die dich suchen lässt und während du suchst, nimmst du irgendwann wahr, dass dein Suchen auf dem Verlangen gründet, deinen Wunden auszuweichen, diese Erkenntnis ruft dann den Quantensprung auf die Bewusstseinsebene der Siddhi hervor.
Deshalb sagt man auch, erst wenn du alle Hoffnung den heiligen Gral jemals zu finden aufgegeben hast, der Gral schließlich gefunden werden kann."
Richard Rudd

Alle Illustrationen aus der Serie Nr. 12/25 "Love is all" von Judith Werner für zonfeld library, 2025
"Das, was wir suchen, ist unsere ursprüngliche Natur und diese liegt mitten in uns, verborgen mitten unter unseren Schatten und Wunden. Jeder in deinem Leben ist Teil deiner eigenen Wunde und Teil der Heilung dieser Wunde. Durch die liebevolle Annahme beginnst du das ganze Ausmaß der Schmerzen zu fühlen, welcher in dir, wie auch überall um dich herum gebunden liegt.
Du brauchst dich nicht vor diesen Schmerz zu fürchten, ist er doch der direkte und einzige Weg, der zum Mittelpunkt deines Herzens führt. Wir können alle aus dieser größten aller Wahrheiten Mut fassen."
Kommentar schreiben