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Wie mich das Human Design gefunden hat

Abgesehen davon, dass ich jetzt wahrscheinlich genau das richtige Alter dafür hab – dafür, dass mich weise Erkenntnisblitze plötzlich durchzucken und mein Leben auf eine neue Bewusstseinsstufe transferieren (eher hieven).

Also ich war nicht zufrieden. Länger schon.

Ich konnte viel, machte viel, wusste viel – und war schrecklich frustriert.

Was und wo war meine Bestimmung? Folgte ich ihr? Verfehlte ich sie?

 

Das ein oder andere Erwachen mit vorrausgegangener Qual hatte ich schon bereits hinter mir. Jede Menge Arbeit mit und an mir.

Ja, mein Leben war ruhiger geworden, nicht mehr so getrieben unstet, nicht mehr so voller Selbstzweifel, so voller destruktiver Emotion. Die eine oder andere Fähigkeit, das ein oder andere Talent waren bereits erblüht.

Dennoch nagten Zweifel an mir – tat ich genug? Tat ich das richtige? Sollte ich für gar nichts Bestimmtes geeignet sein. War alles nur ein Wunschtraum, egomanische Sehnsucht?

Warum klappte nichts, so wie ich es wollte? Alles Mühen, alles Kämpfen – umsonst?!

 

Nun ich war nicht untätig.

Ich streckte meine suchenden analytischen Fühler weit aus und bohrte in allen möglichen Fundkisten verkramter  Epochen und schnupperte, atmete nach dem Staub der Erkenntnis.

 

Ich fand

 

DEMUT

Das ist mir ein vertrauter Begriff. Ach ja, passt gar nicht zu Ungeduld.

Hilft aber dabei, vom eigenen Tellerrand rüber, durch die ganze Suppenküche zu schauen.

Hilft das Menü des Tages zu akzeptieren.

 

MUT

Hilft einiges auszuhalten und merkwürdige Pfade zu bestreiten.

 

ANNAHME

Das Menü des Tages akzeptieren und das man scheinbar nicht der Koch ist.

Das Menü des Tages akzeptieren und das man der Koch ist.

 

WAHRNEHMEN

Das was in der Suppenküche tobt, ist der Satz auf dem Boden meines Tellers.

Tatsächlich - mein Unbehagen mit dem Außen, ist mein Unbehagen tief auf dem Grund meiner versteckten Kammern, deren Türen ich nicht öffnen mag. Wenn es da draußen tost, speit und wütet, ist es in Wahrheit das kleine verlorene Ding in mir, das lediglich gesehen werden will, gehört und gehalten.

Es will wahrgenommen sein.

 

Gut, in meinem mehr oder weniger hohen Alter, sollte man sich und die Welt bereits ein wenig kennen.

Aber mein vertrackter analytischer Verstand brauchte Bestätigung. Verwirrung und Zweifel sind zwei Schwestern, die auf meiner Schulter sitzend, mir ständig ins Ohr zischeln.

Wie gut das ich Linkshänderin bin, so sind beide Gehirnhälften gut durchblutet miteinander in Interaktion und können eine Bahn mitten hindurch schmelzen, wenn die INSPIRATION anklopft.

 

Ja, jetzt wieder DEMUT, ich bestimme das nicht, wann und wie sie kommt – die INSPIRATION.

An dem Tag kam sie. Ich fand diese österreichische Website, auf der man umsonst seinen eigenen Chart erstellen kann. 64keys.com Da bekommt man auch einiges erklärt – auch umsonst.

Puh, hab ich gedacht, als ich meinen Chart sah. Verdammt, ja, das bist du.

Und äh, alles was ich bereits wusste und geahnt habe, schwappte mit einmal klar wie Kloßbrühe vor mir ausgebreitet herüber.

„Schätzchen, du darfst warten, dass dich das Leben, die Gelegenheiten, die Menschen einladen!“

Ja, Warten. Oh, und im RHYTHMUS sein.

 

So ein kurzer Einwurf für die misanthropischen Dauerzweifler, für die ängstlichen Immer Denker – ja, dieses HUMAN DESIGN ist wie ein Plan – ich sehe es eher als Fahrplan – Zwischenstationen, Abfahrzeiten bestimmst Du. Dein Vehikel wurde bereits ausgesucht – vielleicht auch von Dir selbst.

Bei Einem kannst Du Dir sicher sein, Dein Fahrzeug ist einmalig, das gibt es kein zweites Mal!

Das ist ein Design über das nur Du verfügst – trotz aller Ähnlichkeiten, gemeinsamer Potenziale, korrespondierender Kanäle.

Du bist einzigartig.

 

Das bedeutet:  Du kannst nicht - und schon gar nicht musst Du - so sein wie alle.

 

Ich bin noch ein Frischling in der Designanalyse – aber ich liebe die Idee von Verbundenheit und Synchronizität.  Ich liebe Muster – ich kann sie sehen, das ist eines meiner Potenziale.

Das eigene HUMAN DESIGN ist für mich, der ganz individuelle, einzigartige Ausschnitt eines universellen Musters. Wir sind ein kleiner, ganz bestimmter Ausschnitt in der Betrachtung eines immer verbundenen Ganzen, das unendlich verschlungen nie aufhört und nie beginnt.

 

Möglich, dass unser Muster unsere Ich-Wahrnehmung, unser Ego bestimmt, uns unseren Charakter gibt. Ich gehe davon aus, dass ich nicht isoliert bin, sondern mich nur so fühle und wahrnehme, solange mein Verstand so ein heftiges aktives Bollwerk ist. Er ist mein Paravent, um mich abzuschirmen. Mein Blickschutz, mein Blender. Er hält mich fest in der Isolation, und er schenkt mir Angst und Leiden. So wurde ich konditioniert. Und nicht nur ich…

 

Nur kurz gesagt, mein Verstand ist nicht mein Feind, er ist durchaus nützlich – wenn ich schwierige mathematische Aufgabe lösen will, wenn ich eine Brücke konstruieren will – doch um mir das Leben zu erklären, ist er eine wahrhaft miese Krücke, dazu reichen seine Fähigkeiten nicht. Anders ausgedrückt - seine ihm eigenen so spezifischen Fähigkeiten sind leider beschränkt.

 

Das Heilige und das Profane

Und wenn ich versuche mal im nicht sphärischen Überraum, sondern im schnöden Alltag zu bleiben, mit Klopapier und Ohrwattestäbchen, was ja auch alles seinen Reiz hat, dieses körperliche, menschliche  und bestimmt nicht banale Sein – dann geht es um die LEBENSQUALITÄT.

Und für die meisten Menschen bedeutet das -  nicht zu leiden, sich sicher und geliebt zu fühlen.

 

VERTRAUEN

Und hier an dieser Stelle, ganz profan, kann ich versichern, dass es eine enorme Erleichterung ist, zu wissen, wie man tickt. Das alles seine Berechtigung hat.

Das wenn ich, ICH bin und mich annehme, ich im Fluss des Lebens bin – nicht im Widerstand – ich überhaupt nicht kämpfen muss – sondern das alles fließt.

Das alles, was ich brauche, zu mir fließt.

 

Und ja –

 

jeder ist liebenswert, so wie er ist.

                                                                  zonfeld

 

Die neun Zentren im Human Design Body Chart


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