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Kontemplation und Divination


Über die Nützlichkeit von Orakeln

Wie wäre es, wenn Handeln und Kontemplation sich nicht ausschließen.

Wenn ich in einem fortwährenden kontemplativen Zustand handele: fokussiert, mit Bedacht, in einem Rhythmus der Übereinstimmung mit meiner mir eigenen zur Verfügung stehenden Lebensenergie.

 

Ich lasse mich vom Leben führen.

 

Schön gesagt, doch was meint das: vom Leben führen lassen?!

 

Zuerst, das kann jeder nachvollziehen, dass es grundlegende Notwendigkeiten gibt, ganz simpel:

Ich brauche Essen, wenn ich hungrig genug bin.

Ich schlafe, wenn ich müde genug bin.

Ich muss auf die Toilette gehen, ich muss atmen…

 

Es wird schon schwieriger, wenn ich die Qualität meiner Notwendigkeiten bestimmen soll:

Was esse ich, wieviel, wann und wie?

Schlafe ich, wenn ich müde bin oder bereits total erschöpft, lasse ich zum Einschlafen den Fernseher dröhnend laufen oder lese ich ein Buch?

Benzodiazepin oder Kamillentee?

Frische Luft oder stickiges Büro?

Wie atme ich: tief und gleichmäßig oder flach und hektisch?

 

KONTEMPLATION

 

Das bedeutet, ich beobachte mich, wie ich mich bei alltäglichen Dingen fühle. Ich versuche mich zu spüren, ich bin entspannt und beschaulich. Das Innehalten, wird meine Lebensqualität erheblich verbessern.

Geht es mir gut: meinem Körper, meinem Geist, meinen Gefühlen, kann ich auch besser handeln, leisten.

 

Ich habe unbedingt diese Verbindung von „mehr“ und „leisten“ vermieden, weil „MEHR LEISTEN" nichts über die Qualität oder den Effekt der Mehrleistung aussagt.

Jeder weiß, ich kann mich zu Tode schuften. Und ja, ich bin mir sicher, das ist kein sinnvolles, ausgefallenes Ziel.

Zumal wir irgendwann sowieso sterben, auch ohne etwas dafür zu tun.

 

Mit „MEHR LEISTEN“ meinen wir eigentlich ein besseres Ergebnis anzuvisieren.

Das geht auch ohne Druck und Stress, ohne Selbst- oder Ausbeutung anderer.

Das ist erst mal eine Behauptung.

 

Am Anfang steht, wie halte ich meine Werkzeuge, meine Maschine in Schuss. Lasse ich sie verrosten, pflege ich sie nicht, füttere ich sie nur mit beschissenen Primetimeöl – genmanipuliert und überüberrzuckert…lasse ich sie irgendwo verwahrlosen oder gar von anderen unachtsam missbrauchen?!

 

Oder habe ich so‘ne teure einmalige Maschine und nutze sie einfach gar nicht.

Eventuell ist mir die Betriebsanleitung abhandengekommen.

 

Genau, das ist es. Das ist der Anfang.

 

Wer bin ich und welches Werkzeug ist meines?!

 

Das gruselige ist, das auf Grund von Konditionierung und der spirituell vorausgesetzten Materiedichte, wir keine Ahnung haben, wer wir sind.

Und das so richtig nachhaltig!

 

Das HUMAN DESIGN SYSTEM und die 64 GENSCHLÜSSEL können eine tolle Gebrauchsanleitung sein. Sie funktionieren wie eine Bauplanskizze mit tollen Randbemerkungen mehr oder weniger erhellend.

Mitunter, dass muss man zugeben sind es ziemlich komplizierte, ineinander verschlungene Konstrukte mit 1.000.000 Querverweisen und Fußnoten, die einen auch überfordert im unbehaglichem Regen der Verwirrung stehenlassen können.

Die ganzen 6 Linien und 3 Frequenzen Kombinationsmöglichkeiten, zudem dass die Frequenzen immer auch hin und her wabern können, machen es schier unmöglich alles eindeutig im Überblick zu haben und zu verstehen.

Auch nicht gerade erleichternd kommt die Tatsache daher, dass die vielen weisen Lehrmeister ein durchaus unterschiedliches Interpretationspäckchen schnüren.

 

Versteht mich nicht falsch. Ich will das Ganze nicht schlecht machen oder in die Tonne drücken, im Gegenteil.

Aber es ist die Krux mit dem Wissen, das meint alles zu Wissen und erklären zu können. Absolutes Wissen ist wie absolute Wahrheit.

Es gibt sie nicht.

 

Verdammt, jetzt stehe ich wieder allein im Regen, durchweicht bis auf die Knochen und nun?

Ich bin hungrig. Ich bin verwirrt.

Es gibt Antworten.

 

Es sind deine Antworten und daher findest du sie nur bei dir selbst.

Sie sind für dich gemacht.

 

Frag das Universum, welche Botschaft du dir senden willst.

Wie in diesem Hollywoodweltraumfilm „Interstellar“ mit der echt überirdisch schönen Jessica Chastain.

Wir schicken uns selbst die Botschaften in diese Gegenwart von wo auch immer. Weil es keine lineare Zeit gibt. Weil wir in letzter Konsequenz nur eine Variation des EINEN sind.

 

Jeden Moment, den du inne hältst und dir die Wertschätzung erweist, herauszufinden, was du gerade wirklich brauchst, was dich mit Freude erfüllt, was sich gut, warm und sicher anfühlt, den du dich pflegst und behütest. In dem du den unfassbaren Mut aufbringst und sei es nur für 2 Minuten, dir zu erlauben, dich ehrlich und unmittelbar zu spüren und genau, genau NUR das zu TUN und zu SPÜREN, was du gerade auch wirklich, wirklich bist.

Ohne Wertung.

Dieser kurze Augenblick wird sich Stückchen für Stückchen selbst erweitern, er wird sich dankbar ausdehnen, dehnen, dehnen, bis er DEIN ganzes Leben ist.

 

           Jetzt zurück.

 

Nimm NICHT ALLES, was du kriegen kannst, sondern das, was du GEBRAUCHEN kannst!

 

Was brauche ich?

Du weißt es. Es füllt und nährt dich mit Freude, du wirst ruhig, entspannt, du fühlst dich lebendig. Es ist Liebe.

Du bist nicht im Außen, AUSSER DIR, du bist bei dir, du bist in dir geborgen.

Alles ist gut.

Jetzt.

In diesen 2 Minuten.

 

Leistungsfähigkeit setzen wir mit Erfolg gleich.

Da ist was dran.

Ich bin erfolgreich, ich ziehe sogar den Erfolg magisch an, wenn ich optimal meinen eigenen Bedürfnissen folge.

Wenn ich für mich sorge, weil ich spüren kann, was ich echt brauche und es mir Stückchen für Stückchen gebe, erlaube.

 

Ich lasse mir helfen. Ich nutze Werkzeuge.

Zuerst spüre ich jedoch nach, ob dieses oder jenes Werkzeug auch wirklich gut und geschmeidig in meiner Hand liegt.

Ist es nicht zu schwer? Zu unförmig? Kann es mich verletzen?

Muss ich erst noch üben?

Oder mental noch ein wenig wachsen?

Oder ist es einfach nur nervig, zu grob oder zu fein?

 

Wenn es sich für dich gerade in diesem Moment SCHRÄG anfühlt.

Dann erlaube dir, es beiseitezulegen und etwas anderes auszuprobieren.

Oder erst einmal zu warten.

 

Es gibt keine Regeln, wie etwas abzulaufen hat.

Außer einer Ausnahme, die setzt du.

 

Mir kam der Gedanke, das der Wert des HDS darin zu finden ist, dass es nun ein greifbares zeitgemäßes System gibt. Das uns die Grundtypen schenkt und zeigt das Veranlagungen, Bestimmungen feststehen und dass wir mal linsen können, wie unsere Fähigkeiten, Talente und Schattennäpfchen so verteilt sind.

Schön komprimiertes Wissen.

Es ist eine Abkürzung.

 

Allerdings nix Neues, es beruht ja auf einigen jahrtausendbekannten Systemen der Divination.

Vermutlich ist es hübsch zeitgemäß verpackt.

So digital, eso-computeristisch mit vielen Nummern und Zahlen, einigen Kreisen und es geht um Energien.

Es ist nicht elitär, aber ganz schön verkopft.

Es nähert sich rational dem Spirituellen, mit Logik und Zahlencodes.

Ja, sehr schön zeitgemäß.

 

Jede Zeit hat ihren GOTT und sie zieht IHR das passend, zeitlich modische Outfit an.

Jede Zeit hat ihren Zugang zur göttlich universellen Schnellstraße.

 

Ich mochte immer Divinationssysteme aller Art. Ich bin eine mentale PROJEKTORIN, die Infos kommen daher von außen.

Von soooo weit außen, dass sie eigentlich nur in mir zu finden sind.

Ich interpretiere Bilder, Zahlen, Zeichen dir mir nicht zufällig begegnen.

Nie zufällig.

 

Befrage ich ein Orakel, vertraue ich ihm.

Ich lasse mich führen.

Es geht nicht so: tu das oder das! Manchmal schon.

Es ist eher eine Bestandsaufnahme.

 

Manche visuellen Orakel sprechen ohne Worte zu mir, die Bilder arbeiten in mir, lösen Assoziationen aus, Gefühle.

Sie stellen eine andere Verbindung her.

Ich lasse sie wirken.

Ich liebe es zu analysieren.

Ich analysiere so lange, bis sich das Objekt aufgelöst hat.

Jedes Thema ist ein Koan.

Egal wie alltäglich.

Es löst sich auf und ich trinke Klarheit.

Meist dient alles nur dazu mich mit meinem Weg zu versöhnen.

Mich versöhnlich zu stimmen.

Annahme.

Es geht um Annahme.

 

Alles “Wozu, warum und was kommt denn als nächstes“?! -

es dient dazu bereit zu sein, das Leben zu leben.

Mein Leben.

Das Geheimnis liegt darin den Widerstand zu schmelzen, wegzuschmelzen.

Mir dient Logik, Analyse dazu.

Verrückt, warum denn einfach, wenn es auch kompliziert geht.

Ja, genau. So ist es.

Ich mag das.

 

Dazwischen liegt Poesie in der Luft, Fantasie umschwirrt meine Gedanken, Intuition steigt herauf und Farben sprühen Formen auf meine weißen Blätter, auf gebrannten Ton, auf Computerseiten.

Auch Worte.

Worte sind magisch.

Ich stelle so die Verbindung her.

 

Orakel sind meine Kontemplation.

Es ist mein Draht zum universellen Bewusstsein und letztlich zu mir selbst.

Verrückt.

 

Ich kann meiner Logik, meiner Konditionierung, meiner Bedürftigkeit nicht vertrauen, sie können mich „MEHR LEISTEN“ lassen wollen von der Art, die nicht zu mir gehört.

Die ich in Wirklichkeit nicht bin.

 

Divination ist sanft, wenn auch manchmal shocking, wenn ich eine Zukunft sehe, die ich nicht erwarte.

Aber Orakel lügen nicht, sie sind nicht manipulativ, sie sind nicht konditioniert.

Sie zwingen dich nicht.

 

Ein Orakel ist auch ein Ritual.

Eine Würdigung des Augenblicks.

Deines Seins.

Ich nehme mir Zeit für mich und meine Fragen.

Und selbst nur 2 Minuten aufrichtig liebevoll für mich selbst zu sorgen, kann ein ganzes Leben verändern.

Womöglich nicht nur das eigene.

Es ist eine friedvolle Art der Veränderung.

Und mit dem Vertrauen wächst auch die Dankbarkeit.

 

Dankbarkeit ist der Bitcoin des Universums.

Dankbarkeit ist der Stoff des Fadens, der das Netz des Lebens mit Annahme und Liebe webt.

 

Ach ja, und wenn einer mosert, na, du siehst in den Karten sowieso nur, was du sehen willst.

Na, das tun wir auch, wenn wir ganz wissenschaftlich empirisch korrekt sind, oder?

Was logisch ist anhand von ausgewählten Fakten, kann im großen Kontext der Unendlichkeit nie bestehen. 

Es sind alles nur Versuche ein Sicherungsnetz zu weben.

Eines mit den eigens ausgewählten Werkzeugen.

Der Proof ist: fühle ich mich sicher?

Und wenn ja, wie lange?

 

                                     Ich kann nicht mehr sehen, als ich bin.

 

Ich kann nicht mehr verstehen, als ich bin.

Ich bin, was ich verstehe.

Alles was dir hilft, du wirklich selbst zu sein, dich selbst zu entdecken, dich zu erfüllen, ist verdammt nützlich.

Es schützt dich vor dem MEHR ZU LEISTEN, als du bist.

Es dient dem Erblühen deines Erfolges, eines Erfolges der dich nicht aushöhlt sondern trägt.

 

 

Herzliche Grüße

zonfeld

 

El Gato Chimney

El Gato Chimney lebt und arbeitet in Mailand, Italien.

 


Tell me the way, 2021

 


La congiunzione del tempo, 2012

 


Inside Me, 2021

 



The Hearth, 2019


Lucky Hand, 2021



A passage to the secret garden, Detail, 2019

 


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