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Meine erste Begegnung mit dem Human Design System

Wie bin ich dazu gekommen – keine Ahnung – also ich hatte nicht explizit danach gesucht – vorher noch nie was davon gehört. Allerdings auf der Suche war ich schon – nach Antworten, über mich, über Zusammenhänge, den Sinn und das übliche - solange ich schon denken kann. Das meine ich wirklich so.

Ab wann denken wir?

 

Ohne dem Ganzen vorab zu greifen, ja das ist eine ziemlich ausgeprägte Eigenschaft von mir, das ist sozusagen der Sinn meines Daseins, Fragen zu stellen, zu analysieren, nach dem Sinn zu suchen und tatsächlich Antworten zu finden.

Ich bin ganz Verstand und ganz Inspiration – ich bin Feuer und Luft – vor allem Feuer.

Vermutlich kann mancher – der es kann – ein flackerndes Lämpchen über meinem Scheitel sehen, das wechselnd phosphoreszierend blau und lila leuchtet.

Ich bin in Wahrheit nicht Emotion, auch nicht Intuition, ich habe keine Identität und schon gar keine innere Autorität und mein Ausdruck und meine Willenskraft sind nicht definiert, meine Wurzeln sind nicht tief gewachsen und meine Lebenskraft ist punktuell eruptiv und für andere dann durchaus unerträglich heftig, aber sie ist kein Marathonläufer, kein zäher Bursche, immer auf Zack, komme was wolle.

Da dämmert es sicher dem schon Nichteingeweihtem ebenso, wie dem Geweihtem, das ist Fluch und Segen zugleich.

Ich bin frei, offen, empfänglich, emphatisch – ich durchschaue Euch sofort, fühle mit Euch, taxiere Eure Kraft und Euren Willen zielgenau, passe mich Eurer Sprache an und weiß alles besser.

 

Ich bin eine Koordinatorin auch Projektorin genannt, nach einem kurzen Blick auf das Design Chart und etliche Tutorials später, habe ich verstanden.

Ich bin, wie ich bin.

 

Eine ganze Menge dieser Dinge war mir bereits klar, nur nicht, warum ich trotz meiner zugegebener Maßen durchmischten Talente, unzähligen Interessen, dem Checker-Durchblick, einem gewissen Charme und intensiv sinnsuchenden, analytischen und herrlich querdenkenden Verstand und einem gesegnetem Vertrauen, dass in Wahrheit alles möglich ist, egal wie absurd es auch scheinen mag, nie so richtig landen kann.

Nicht bei Menschen - sondern so beruflich, materiell, existenziell war ich reichlich zermürbt.

Schillernd bis an den Rand und darüber hinausquellend, mit Ideen, Kreativität und Wissen, sowie mit Erfahrung vollgestopft für zehn weitere Leben mindestens. Und dennoch war ich nicht glücklich, nicht erfolgreich – zumindest materiell. Ich hatte so einen Schatten von Ahnung das alles Planen, Hinterher-Gerenne, alles Engagement, alles Durchhalten, Durchbeißen und Vernünftig sein, für die Katz ist – bei mir.

 

JA, willst Du Gott zum Lachen bringen – mach einen Plan.

JA, aber von nix kommt nix. Sei mal nicht son Luschi, das Leben ist kein Ponyhof…Disziplin, Fleiß, Zuverlässigkeit und sei doch nicht so unordentlich, so ein mopsotaler Freigeist. Wieso geht das nicht mit dem morgens um vier bis abends halb sieben und verdammt, warum befriedigt dich das alles nicht?!

 

Kann es sein, dass ich einfach nur dem Leben vertrauen sollte, das ich nichts initiieren kann, nichts erzwingen, WOLLEN, MÜSSEN kann?

 

Dem Leben vertrauen, das ist spannend. Also alle 'Eso-Hater' aufgepasst, ob Höhere Macht oder nicht, unwissenschaftlich oder wissenschaftlich verblödet – das Leben und ich meine nicht meins oder Deins - sondern ganz allgemein so von der Bakterie über den Farn, über Regen, Wind, Samen und kleine Enten, alles hat seine evolutionäre Bestimmung, seinen Ort, seine Zeit und seinen Anfang und sein Ende, ist zyklisch, wiederkehrend, rhythmisch. Es läuft ganz selbstverständlich ab – wie mit einer inneren Uhr, wie ein bereits vorgemaltes, ja eingebranntes  Muster, ja von mir aus mit Plan, ohne dass irgendwer oder was mit seinem Verstand oder seiner Emotion irgendwie darin herumgefuhrwerkt hat oder es gar bestimmt.

Es ist egal welche Moralvorstellung ich hab, ob ich fleißig bin oder faul, brilliant oder dumm, diese Welt existiert - funktioniert - auch ohne mich.

Auch ich.

 

Ob ich mir das Hirn zermartere, alles besser weiß, der Prozess des Lebens findet statt, auch mein Leben. Ich mag nicht von einem Plan oder einem Design sprechen. Die Idee von Bestimmung, Schicksal ist auch nur ein Konstrukt unserer Gedanken, der Versuch etwas zu fassen, was wir nicht fassen können. Es ist, wie alles in eine kleine handliche Tüte zu packen, mundgerecht zu portionieren. Ja, unser glorreicher Verstand hat so seine Tücken, auf jeden Fall kleine Mankos. Wie zum Beispiel, das für ihn Zeit nur linear zu erfassen ist, während ja eigentlich, wenn wir dem genialen Mann mit wuscheligem Harr vertrauen - alles gleichzeitig passiert – Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und das noch querfeldein in den Raum exponiert.

 

Das Human Design System hab ich irgendwie zufällig entdeckt und jetzt grinse ich, weil es für mich keine Zufälle gibt.

So wenig wie für Herrn Carl Gustav Jung und Robert A. Krakower alias Ra Uru Hu, welchem - mit zugegebener Maßen nicht wirklich vertrauenserweckenden neu gegebenen Namen - die Bürde und Gnade anheim kam dieses System des Human Design in unsere Welt zu tragen. Leider ist er schon gestorben und das ist wirklich schade. Durch ihn können wir uns jetzt -  durch das Rave Chart und dessen Energiezentren, Kanälen und Potenzialen erkennen, wenn wir wollen.

 

Ich weiß, die großen Zweifler reiben sich die Hände und schreien buh, ob der, tatsächlich auch für mich nicht gelungenen wissenschaftlich bemühten Untermauerung all der Daten, Zahlen und Erkenntnisse, zu finden auf unzähligen Websites, Seminarangeboten, Videomitschnitten und der hier im deutschsprachigen Raum eher raren analogen Literatur. Selbst Wikipedia boykottiert das Human Design.

 

Doch Divination ist mein zweiter Vorname.

 

Für mich war das kein großer schwer verdaulicher Klumpen zum herunterschlucken – es schien mir ziemlich simpel, ja sogar plausibel, das ich dachte, Mensch, wieso kommt das jetzt erst aus der universellen Kiste geploppt.

 

Tatsächlich hat Ra Uru Hu seine Botschaften bereits 1987 empfangen und auch alsbald niedergeschrieben und publiziert, nicht ohne innere Widerstände und Wirrungen.

 

Die einzelnen Bestandteile, der astrologischen, kabbalistischen, chinesisch philosophischen, buddhistischen und hinduistischen Zutaten, waren mir sehr vertraut.

Urursprünglich sind sie doch schamanisch verwurzelt und daraus geboren, sehr alt und sehr kraftvoll.

 

Oh, und dann noch mit so vielen Zahlen hübsch logisch gepaart, sehr anschaulich inszeniert und ungemein treffend. Verblüffend klar auf den ersten Blick und enorm tief, wenn man sich einlässt.

 

Und dann leider Drumherum dieses üppige, bemüht wissenschaftliche Gedöns. Unsere armen Quantenphysiker, die Bioniker, die Genetiker und die ganze Theorie vom Chaos und dem Leben -  alle mussten herhalten – und dabei hat es das gar nicht nötig.

 

Nehmt euch an Bert Hellinger ein Beispiel, der kam zurück aus Afrika und brachte uns das wundervolle, ebenso simple, wie komplexe Phänomen der Aufstellungen mit.

Alle naturwissenschaftlich freudianisch geeichten Psychologen, Ärzte und Soziologen, der modernen aufgeklärten Gesellschaft der Logik zutiefst verpflichtet, japsten grauenvoll ringend nach fallstudienklinischer Luft und beugten still die Knie bar jeden intellektuellen Beweises, naturwissenschaftlich sündigen, dennoch unfehlbaren Funktionierens dieser Aufstellungen.

Heute vollkommen etabliert.

 

Wir müssen gar nicht wissen wieso, weshalb, warum – wenn es funktioniert, funktioniert es.

 

It works.

 

Aufstellungen sind ein mächtiges Werkzeug, auch hier geht es um ein energetisches Muster, um Verbindungen zwischen der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft Einzelner, Familien und Gruppen. Auch hier geht es um Erkennen, Wahrnehmen und Annahme und möglicher Transformation. Und für den Einzelnen bedeutet es durchaus Erlösung. Veränderung.

Hingabe und Vertrauen sind und bleiben nötig. Es geht nicht ums rationale Denken, Beurteilen, Werten, das spielt keine Rolle, auch nicht wirklich meine Befindlichkeiten. Es gibt keinen Zwang, keine Notwendigkeit. Einzig mein Wunsch zu erkennen - mein Leiden, meine Ängste, meine Wut, all das was ich gerne ändern, abschütteln, endlich über Bord werfen möchte – warum auch immer – nur das führt mich dorthin – in den Kreis einer Aufstellung, zu einem Blick auf ein Rave Chart, zu Crowleys Karten oder einem Quijabrett.

Und alles ist legitim.

 

Und wenn es mir hilft, sind mir meine und eure Zweifel total egal.

Ich nehme uns ans virtuelle Händchen und wirbele uns im Kreis herum, uns zwanghafte Skeptiker, auch die naturwissenschaftlich erblindeten, tauben (jedoch leider nicht stummen) Chauvis und überklugen Stammestugendhüter.

Ich freue mich, weil -  wenn ich mein Bewusstsein verändere,

                                        ich Eures auch verändere.

 

Namaste

     zonfeld

 


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